Beinfrei!

Mein derzeitiges Training läuft ein bisschen unter dem Motto „Back to the Roots“ ab!
Einerseits, weil ich gerade maximal fünf Kilometer laufe wie damals, als ich zum Laufen begonnen habe und schlichtweg nicht weiter gekommen wäre. Ich hab einfach gerade keine Lust auf Laufen und das ist in Ordnung so.
Und andererseits, weil ich zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren wieder Krafttraining an Geräten mache. Am Anfang meiner sportlichen „Karriere“ habe ich ausschließlich an den Geräten trainiert. Damals wusste ich noch nichts von Bodyweightraining und anderen Möglichkeiten des Krafttrainings. Jahrelang schlenderte ich von Gerät zu Gerät und spulte gelangweilt meine Übungen ab – bis es mir zu langweilig wurde. Jetzt – nach über eineinhalb Jahren ohne Geräte bin ich wieder zurück an den Maschinen. Aber natürlich nicht ausschließlich. Je nachdem worauf ich Lust habe mache ich Bodyweightraining oder Gerätetraining.
Und diesmal ist das Training an den Geräten anders: Ich weiß, was ich tue. Ich verstehe, wie so ein Training aufgebaut ist und weiß, wie die Maschinen zu handhaben sind – meistens jedenfalls. Wenn ich nicht gerade wieder durchs Studio renne und irgendein Gert suche und schlichtweg nicht finde. Letztes Mal musste ich dann einen Trainer fragen… 😉

Beim letzten Training stand ich zum Aufwärmen am Crosstrainer und hatte ein bisschen Zeit, um die Leute um mich herum zu beobachten. Da fiel mir etwas auf: Fast alle hatten lange Hosen an! Manche wenige hatten knielange Hosen. Ich mit meinem grad mal Hintern bedeckenden Hoserl war da ganz alleine mit nackten Oberschenkeln unterwegs.

In der Clubordnung steht, dass Hosen bis zu den Knien gehen müssen.  Ich dachte mir damals, als ich diese Regel gelesen habe, dass das sicher nur reine Formsache ist und das eh niemanden interessiert. Aber entweder, alle anderen agieren unerwartet regelkonform, oder schwitzen einfach nicht so sehr wie ich. Mit langer Hose würde ich nämlich sterben. Definitiv. Ich würde vermutlich mehr schwitzen als in der Sauna! Allein die Vorstellung daran, mit langer Hose trainieren zu müssen, löst Schweißausbruch bei mir aus.

Ich stand da also am Crosstrainer und überlegte mir, wie ich reagieren würde, wenn die Mitarbeiter_innen mich darauf ansprechen würden. Und ich fragte mich, warum überhaupt lange Hosen gefordert werden: Ist es aus Hygienegründen oder damit niemand von aufreizender Kleidung „gestört“ wird? Wieso dürfen dann manche Frauen nur im Sport-BH trainieren? Und was, wenn ich mich durch das laute Stöhnen mancher Herren an den Langhanteln auch belästigt fühle? Wieso trainiert der Kerl am Laufband vor mir bitte mit langem Shirt?
Während ich mir schließlich einen Dialog zwischen mir und den Mitarbeiter_innen durch dachte, in dem ich ihnen lang und breit die Lebensnotwendigkeit meiner kurzen Hose erklärte, sah ich sie: Zwei Verbündete! Die zwei Frauen kamen mit fast genauso kurzen Hosen aus der Damenumkleide geschlendert und spazierten durch den gesamten Trainingsbereich vorbei an den Mitarbeiter_innen als wäre nichts. Ich war erleichtert. 😀


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